Marek Fis ist bekannt als polnischer Comedian, „Ostblock-Latino“ und Fußballexperte. Zurzeit moderiert er gemeinsam mit Hans Sarpei die Sendung „Das T steht für Coach“ auf SPORT 1. Im Interview mit Grenzenlos beurteilt der 32-Jährige seine Rolle als polnischer Comedian in Deutschland, spricht über die deutsch-polnische Freundschaft und berichtet, worauf er sich in der EM-Zeit besonders freut.
Was macht einen „echten“ Ostblock-Latino aus?
Marek Fis: Schau mich an! Ich habe alles, was einen Ostblock-Latino ausmacht! Ich habe Muskeln, Humor, Gesicht, Hände und Füße. Von allem etwas. Ein Ostblock-Latino kämpft sein ganzes Leben lang und hört auch dann nicht auf, wenn er weiß, dass er von der Frau seiner Träume einen Korb kriegt.
Fühlst du dich mehr als Deutsch-Pole oder als Pole in Deutschland?
Marek Fis: Kommt drauf an, wer mehr bezahlt, aber natürlich bin ich Pole! Wir sind Nachbarn. Viele Polen und Deutsche denken, wir sind soweit voneinander entfernt, aber soweit weg sind wir nicht. Ich kann nur an alle Deutsche appellieren: Kommen Sie nach Polen – Sie werden ein Wunder erleben!
Wie beurteilst du deine Rolle als Comedian mit polnischen Wurzeln in Deutschland? Du sprichst häufig kontroverse Themen in sozialen Netzwerken an, wie etwa die Politik.
Marek Fis: Wenn mir etwas nicht passt, dann mache ich meinen Mund auf. Das ist meine Einstellung: Man sollte sagen, was einen stört und dabei offen sein! Auch wenn es Gegenwind gibt.
Hat sich das Bild von Polen in Deutschland verändert?
Marek Fis: In den Medien wird zurzeit viel Negatives über Polen berichtet. Das betrifft vor allem die aktuelle politische Situation. Das Land sollte nicht auf solche Berichte reduziert werden. Polen hat sich in den letzten Jahren sehr verändert: Das betrifft die Wirtschaft, aber auch die Entwicklung der Städte. Polen ist so ein schönes Land mit der Ostsee, Schlesien, Warschau, Krakau und Danzig. Machen Sie nicht Urlaub in Marokko oder Ägypten – denn dann kommen Sie vielleicht nicht zurück!
Wenn du die jungen Leute in Deutschland und Polen betrachtest: Welche Unterschiede gibt es?
Marek Fis: Eigentlich nicht viele! Ich bin in Deutschland aufgewachsen. Was mich freut, ist, dass junge Leute aus Deutschland endlich freiwillig nach Polen kommen. Wir haben so viel zu bieten. Und endlich kommen die Leute zu uns – ohne dass man sie zwingen muss. Das finde ich toll!
Wie guckst du mit polnischen Fans Fußball?
Marek Fis: Es gibt pierogi, kiełbasa, piwo und wódka. Den polnischen Humor sollten wir nicht vergessen: Es wird viel gelacht. Mit Lewandowski haben wir einen super Spieler! Und ich bin der zweite Lewandowski. Deswegen können mir alle Fans schreiben! (lacht) Ich feuere natürlich Polen an: Polacy jesteśmy z wami! Polska, biało czerwoni!